Weißwasser auf dem Weg zur Modellstadt – #weisswassermachen2030
Am 16. Juni 2022 hat die Stadt Weißwasser im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK) zum öffentlichen Forum „Weißwasser machen!“ eingeladen. Im Hof der Telux trafen sich ca. 50 interessierte Weißwasseraner:innen, um gemeinsam die Zukunftsvision für die Stadt zu diskutieren und zu überlegen, mit welchen Ideen ein attraktives und zukunftsfähiges Weißwasser gestaltet werden kann!
Oberbürgermeister Torsten Pötzsch und Dorit Baumeister, Referatsleiterin Bau und Stadtplanung, begrüßten die Teilnehmenden und luden alle ein, sich im Rahmen der Veranstaltung auf einen Blick in die Zukunft einzulassen – welche Ideen gibt es für das Weißwasser von morgen.
Was bisher geschah…
Zu Beginn der Veranstaltung präsentierte Cordelia Polinna (Urban Catalyst) einen Überblick über den bisherigen Planungs- und Beteiligungsprozess. Ziel war es, allen Mitwirkenden die Relevanz des INSEK für eine positive gesamtstädtische Zukunft Weißwassers aufzuzeigen: Einerseits stellt es eine wichtige Grundlage für die Stadt dar, um Fördermittel zu akquirieren. Andererseits soll das neue INSEK viel stärker auch als Leitbild und Navigationssystem für die Gesamtstadt dienen und ein positives Image über die Stadtgrenzen hinweg kommunizieren. Wünschenswert wäre zudem, Anziehungskraft für potenzielle Rückkehrer:innen und Zuzügler:innen auszustrahlen sowie eine Grundlage für neue Allianzen bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen und Schlüsselprojekte zu schaffen.
Im Laufe der ersten Jahreshälfte fanden bereits verschiedene Veranstaltungen und Beteiligungsformate statt, wodurch unterschiedliche Perspektiven auf und aus Weißwasser gesammelt werden konnten. Mit der Analyse der aktuellen Situation anhand von sechs Themenclustern wurden wichtige Zusammenhänge zwischen den Themen aufgezeigt und daraus Stärken und Potenziale auf dem Weg zu einem positiven Zukunftsbild herausgearbeitet – was macht Weißwasser heute schon stark und worauf kann auch zukünftig aufgebaut werden? Diese Potenzialanalyse wurde gemeinsam mit wichtigen Zukunftstrends zu einer Vision 2030 verdichtet, die in der Veranstaltung als Zwischenergebnis vorgestellt wurde.
#weisswassermachen
Als ein mögliches Leitbild für Weißwasser wurde der Slogan #weisswassermachen. Grüne Stadt der kurzen Wege und vielfältigen Möglichkeiten! formuliert. Mit dieser übergeordneten Vision wird das aktive Mitgestalten an der Zukunft Weißwassers zum Ausdruck gebracht und auf die spezifische Qualität einer naturnahen, lebenswerten Stadt verwiesen. Zudem wurde eine Vielzahl von Zielsetzungen und ersten Entwicklungsideen vorgestellt (siehe Präsentation PDF).
Weißwasser ist im Jahr 2030-2035…
…Modellstadt, die den Strukturwandel proaktiv gestaltet hat und attraktiv für Fachkräfte ist.
…Stadt mit vielfältigen Entfaltungsmöglichkeiten und Chancen, die Stadt unternehmerisch mitzugestalten.
…weltoffene und diverse Stadt, die für ein modernes Zusammenleben steht.
…Stadt mit einer wieder positiven Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung.
…Stadt mit einem gestärkten Selbstbewusstsein und einem auf Tradition beruhenden und in die Zukunft gerichteten Bild nach innen und nach außen.
Darüber hinaus wurden konkrete Entwicklungsmöglichkeiten für insgesamt sechs Themencluster vorgestellt. Die beiden Moderator*innen Cordelia Polinna und Simon Breth verdeutlichten die aktuellen Potenziale und leiteten wichtige Ziele ab: Was strebt Weißwasser konkret in dem jeweiligen Bereich bis 2030 an? Torsten Pötzsch und Dorit Baumeister ergänzten konkrete (Schlüssel-)Projekte, die von der Stadtverwaltung, aber auch von weiteren Stadtakteur*innen bereits angestoßen sowie für die nächsten Jahre geplant sind. Deutlich wurde: Es passiert schon ganz viel und Weißwasser wird sich in den kommenden Jahren deutlich verändern (siehe Präsentation PDF)!
Eine konkrete Projektidee für die Bespielung des öffentlichen Raums stellte Grit Koalick vor. Als Architekturzeichnerin in Cottbus arbeitet sie mit dem weltweiten Künster*innenkollektiv constructlab zusammen. Gemeinsam nutzen sie temporäre Architekturen und eine mobile Bauwerkstatt als Instrument partizipativer Stadtentwicklung. Die Idee für Weißwasser ist – sofern beantragte Fördergelder bewilligt werden – ein Kultur- und Baufestival im Stadtraum zu veranstalten. In Kooperation mit ansässigen Kultureinrichtungen, Vereinen, Unternehmen und Institutionen werden temporäre Stadtmöbel und nutzbare Skulpturen entworfen und gebaut, die zu einer vielfältigen Aktivierung des Bahnhofsvorplatzes, zur Nutzung im Rahmen von Kulturveranstaltungen sowie zur besseren Vernetzung der Akteur*innen animieren sollen.
Mitmachstationen
Anschließend an die Präsentation konnten die Teilnehmer*innen an fünf „Mitmachstationen” eigene Ideen einbringen und gemeinsam überlegen, wie in Weißwasser Impulse für eine positive Entwicklung gesetzt werden können. Für jeden der vier Quadranten Weißwassers, die von der Bahntrasse und Bundesstraße räumlich getrennt sind, gab es eine eigene Station, ebenso für den Fokusbereich Innenstadtlage. Ziel war es, die Impulse und Ideen der Weißwasseraner*innen räumlich festzuhalten. Dafür konnten die Ideen auf vorbereiteten Kärtchen notiert und diese an den entsprechenden Ort auf dem Stadtplan zum jeweiligen Teilraum aufgestellt werden. Anschließend wurden die Pläne der Quadranten zu einem großen Ganzen zusammengestellt, sodass die Entwicklungsorte des gesamten Stadtgebiets auf einen Blick und räumlich verbunden betrachtet werden konnten.
Insgesamt konnte eine Vielzahl an konkreten Ideen für das zukünftige Weißwasser gesammelt werden. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer:innen für die spannenden Diskussionen und Anmerkungen! Diese werden in den weiteren INSEK Prozess einfließen und im Maßnahmenkonzept aufgenommen werden.
Fotos: Urban Catalyst GmbH und brethdelacalle